Heute erkundeten wir bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit Kyotos Nordwesten. Deshalb ließen wir es auch etwas ruhiger angehen. Wir starteten am Goldenen Pavillon Kinkaku-ji (wahrhaftig goldig!) und fuhren dann mit dem sehr vollen Bus rüber nach Arashiyama, um den berümten Bambushain zu besuchen. Wir fanden hier aber auch ein paar ruhige Ecken, wie den wunderbaren Okochi Sanso Garten, der ursprünglich von einem japanischen Stummfilmstar angelegt wurde.
Kinkaku-ji (Goldener Pavillon)
Hinter dem Fushimi Inari Taisha vielleicht das Must-See Nr. 2 in Kyoto – auch wenn der Park drumherum nicht mit dem „Bruder“ Ginkaku-ji mithalten kann. Das Areal, auf dem sich der Zen Tempel heute befindet, war ursprünglich im Besitz der aristokratischen Saionij Familie, bevor der dritte Shogun (ein Anführer der Samurai) von Ashikaga hier einen Palast baute, der v.a. repräsentativen Zwecken diente. Nach seinem Tod wurde das Ganze auf seinen Wunsch hin umgewidmet. Wahrhaftig goldig!



Arashiyama
Südöstlich vom Kinkaku-ji, etwa eine Stunde mit dem Bus entfernt, am äußersten Winkel Kyotos, liegt der Stadtteil Arashiyama, der wahrscheinlich von TouristInnen nicht weiter beachtet werden würde, wenn es den Bambushain nicht gäbe.
Bambushain
Der Bambushain war am späten Vormittag, als wir dort ankamen, äußerst gut besucht – wahrscheinlich ist man am besten kurz nach Sonnenaufgang da, wenn man ihn für sich haben möchte – wir zogen es vor, früh am Kinkaku-ji zu sein. Wir genossen trotzdem die einzigartige Stimmung und die geometrischen Formen des Bambus. Wusstet ihr, dass Bambus bis zu 50cm am Tag wachsen kann und sich unterirdisch ausbreitet?





Okochi Sanso Garten
Komischerweise sind die japanischen Gärten neben bekannten Attraktionen häufig nicht so gut besucht – ich verstehe echt nicht, warum, sie sind spannend anzusehen – jeder Blickwinkel wie eine optische Komposition – und echte Ruhepole. Aber vielleicht ist es auch gut, dass sie ein wenig unterschätzt werden. Jedenfalls fanden wir in dem Garten nebst Villa und Teehaus (u.a.), der von dem japanischen Stummfilmstar Denjiro Okochi angelegt wurde, tolle Ausblicke auf die gegenüberliegenden Berge im Westen der Stadt (Hiei-zan und Daimonjiyama) und auch den Bergkamm, den wir am Samstag erklommen hatten. Auch die ersten Ahornblätter leuchteten schon orange. Ein wahres Fest für die Sinne, zumal es hier gleich viel ruhiger war als im darunter gelegenen Bambushain.








Historischer Distrikt
Nach einer auf die Regenpause abgepassten Mittagspause (beste Udon Nudeln bis jetzt!) im Ogura Cha-ya gingen wir noch hoch bis zur Saga Toriimoto Straße, dem historischen, etwas verschlafenen Distrikt des Stadtteils. Hier gibt es noch einige schöne Läden (z.B. Töpferware – @ meine Lieben zuhause, ggf. haben wir an euch gedacht 😉) und natürlich auch ein paar Andenken-Shops. Insgesamt ist hier von der Großstadtstimmung in der Mitte von Kyoto nichts mehr zu spüren, direkt dahinter erheben sich Berge. Ab hier kann man auf dem Kyoto Trail übrigens auch weiterwandern.



Food of the Day




So geht unsere Zeit in Kyoto schon zu Ende – eine Stadt mit so vielen Tempeln und Schreinen, dass man 11 davon an einem Tag besichtigen müsste, um innerhalb eines Jahres alle davon gesehen zu haben. Mir persönlich hat vor allem auch der bergige Stadtrand gefallen, wo die Stadt von null auf hundert der Natur weicht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man hier noch einige coole Stadtwanderungen unternehmen könnte (gerade auch nordöstlich von Arashiyama). Morgen früh geht es dann von Kansai in die Japanischen Alpen nach Takayama.
Moin, mal wieder ein Gruß aus der fernen Heimat.Wenn ich aus dem Fenster schaue, sieht das Wetter hier so aus wie in Nippon, nämlich regnerisch. Ich glaube, Ihr habt viel Regen, gell? Aber dabei scheint es ja warmzu sein, weil Lennart immer in kurzen Hosen herumläuft.- Man merkt, Ihr habt die Reise generalstabsmäßig vorbereitet und jetzt wird das Programm mit preußischer Genauigkeit „abgearbeitet“. Gefällt mir sehr! Ich folge Euren Spuren ja in meinem Apple-Atlas. Selbst kleinste topographische Objekt finde ich! Habt Ihr eigentlich, außer im Hotel, mal Kontakt zu den Einheimischen gesucht? Man könnte doch mal nach dem Weg oder der Uhrzeit fragen, z.B. ein Kind. Mal sehen, was dann passiert… Weiterhin gute Reise wünschen die Oldies C+W
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Moin Opi, das Wetter ist mal so, mal so. Wenn es hier regnet, dann so richtig, aber dafür ist hier alles ultragrün. In Kansai war es tatsächlich noch sehr warm, in den Japanischen Alpen, wo wir heute angekommen sind, sind es schon deutlich unter 20 Grad, das ist sehr angenehm. Joa, ein kleines Programm haben wir schon vorbereitet, aber wir versuchen auch immer, dem Zufall eine Chance zu geben. So waren wir heute auf der JR Hida Limited Express Panorama Line auf einer echten Panoramazugfahrt unterwegs – Sitzplätze 2 Tage vorher reserviert. Ich werde berichten von der Zugfahrt, die hätte dir auch gefallen! Mit Einheimischen interagieren wir schon, viele fragen auch, wo man herkommt, man hält ein bisschen Smalltalk etc. … ganz am Ende unserer Reise wird Lennarts Kollege von Olympus uns dann durch seine Heimatstadt Kamakura führen, darauf bin ich schon sehr gespannt! LG an Omi und dich ❤️
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