Vorweihnachtliches Abenteuer in und um Tromsö

Zum Ende des Jahres haben wir das Glück, noch einmal eine Reise in den Winter zu machen – denn auch wenn Hamburg in der Vorweihnachtszeit wirklich schön ist, eines fehlt doch: Schnee! Gestern sind wir nachmittags angekommen und wurden schon im Anflug von Polarlichtern begrüßt – und heute hat Kvaløya, die fünftgrößte Insel Norwegens, uns bewiesen, dass die Polarnacht alles andere als dunkel und ohne Leben ist. Unsere Wanderung aufs Tverrfjellet und die Tierbegegnungen auf unserem Weg haben mich zu ein paar Zeilen inspiriert.

Licht

Draußen, kalte, klare Nacht
Harscher Wind streift mein Gesicht
Ein flinker Fuchs entfacht
Feuer am Himmel, tanzendes Licht.

Die Nacht schlägt ihre Decke zurück
Gipfel recken und strecken sich
Ein Adler berührt meinen Blick
Der Tag tastet sich heran ans Licht.

Meer, Fjorde, Berge erheben sich
Rentiere stören sich daran nicht
Kurven, Hügel, Tunnel krümmen sich
Vor dem gleißend weißen Licht.

Schnee knarzt unter meinen Füßen
Ich höre, wie er zu mir spricht
Bergwiesel, aus dem Schlaf gerissen
Achtsam weiter, wie das zarte Licht.

Dann: Stille. Blaue Stunde, stundenlang.
Ich könnte tausend Jahre bleiben an diesem Ort
Und ihm lauschen, diesem lautlosen Klang -
Doch dann treibt mich die Dämmerung fort.

Und ohne, dass die Sonne je aufgeht
Zeigt der Mond sein goldenes Gesicht
Ein Rabe mit den Flügeln schlägt
Trägt unter den Schwingen fort das Licht.

Draußen, kalte, dunkle Nacht
Eisiger Wind trifft mein Gesicht
Unter den Wolken schwindet die Pracht
Davor eine Perlenkette aus Licht.

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PS: In Finnland heißt das Polarlicht “Revontulet”, was so viel wie “Fuchsfeuer” heißt. Laut einer finnischen Sage wird das Polarlicht von einem Fuchs erzeugt, der mit seinem Schwanz Schnee aufwirbelt.