Heute sind wir dem Fuji näher gekommen, aber haben ihn immer noch nicht so richtig gesehen. Um ein bisschen durchzuatmen nach der vollen Dröhnung Großstadt, haben wir eine Wanderung auf den Takao-san unternommen, den Hausberg Tokyos. Auf dem Rückweg haben wir noch an der bekannten Shibuya-Kreuzung vorbeigeschaut. Einmal muss man ja in der Masse mitgeschwommen sein ;).
Takao-san
Der Takao-san erhebt sich am nordwestlichen Stadtrand Tokyos auf 599m. Klingt nicht nach viel, reicht aber für eine gute Aussicht nach Tokyo. An klaren Tagen kann man sogar den Fuji sehen. Am Fuß des Berges gibt es eine kleine Ansammlung von Restaurants, Cafés und Shops, es ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Bevölkerung Tokyos, denn der Bahnhof unterhalb des Bergs ist von Shinjuku aus in nur einer Stunde zu erreichen.
Wir nahmen für den Anstieg den Wanderweg Nr. 6, der über Stock und Stein durch tiefen Wald hochführt. Hier fühlte sich die Stadt ganz fern an, ein toller Ort zum Durchatmen. Nach etwa drei Kilometern erreichten wir eine Treppe, auf der es nur stockend voranging. Aber die JapanerInnen überholen in solchen Situationen nicht, sondern stellen sich – na klar – geduldig in eine Schlange.
Auf dem Gipfel angekommen, genossen wir ein kaltes Getränk und die Aussicht – zwar nicht auf den Fuji, der versteckte sich hinter ein paar Wolken, aber schön war‘s trotzdem. Und voll, man kann den Berg nämlich auch per Seilbahn erreichen, auch wenn wir unterwegs wieder fitte SeniorInnen und auch Familien mit kleineren Kindern gesehen haben (es war Feiertag in Tokyo).
Im Abstieg wählten wir den einfacheren, da asphaltierten Weg Nr. 1, der dafür an schönen Tempeln und Schreinen vorbeiführt. Dort begegneten wir auch Tengu, einem langnasigen Ungeheuer, dessen Ursprung vermutlich in China liegt und der als Bote zwischen den Göttern (Schreine) und Buddha (Tempel) gilt.








Einmal Teil der Masse sein: Shibuya Crossing
Auf dem Rückweg fuhren wir bis Shibuya, um einmal Teil des „Shibuya Crossings“, der „Alle gehen“-Kreuzung zu sein. Schon von der Bahnhofshalle über der Straße hat man einen guten Blick auf das Geschehen. Hier überqueren pro Ampelphase 2.500 FußgängerInnen gleichzeitig die Kreuzung, es ist damit die am stärksten frequentierte Fußgängerampel der Welt. Ein wirklich beeindruckendes Schauspiel, sowohl von oben als auch mittendrin! Wobei ich mich frage: wie viele Leute überqueren die Kreuzung, weil sie müssen, und wie viele nur zum Spaß?
Neben der Kreuzung findet sich auch ein Denkmal zu Ehren des Hundes Hachikō, eines japanischen Akita-Hundes, der sein Herrchen jeden Tag am Bahnhof Shibuya abholte, wenn dieser von der Arbeit kam. Er kam auch noch nach dessen Tod jeden Tag zum Bahnhof, bis er selbst zehn Jahre später starb.



Food of the Day


