96 km | Fahrzeit 4h 48 min | Sehr abwechslungsreiche Tour über wenig befahrene Landstraßen inkl. Talfahrt und Bergpassage, dann Premium-Radweg bis zur Küste und zuletzt eine super ausgebaute Einfahrt nach Danzig
Tagesroute

Wie zu erwarten war, war auch das Frühstück im Hotel Mistral reichhaltig und vielfältig. Und obwohl das Wissen, dass man nach dem Frühstück auf‘s Rad steigen wird, verhindert, dass man sich durch‘s ganze Buffet futtert, haben wir die leckersten Köstlichkeiten mitnehmen können. Ich für meinen Teil finde klasse, dass die Polen vor allem auch auf herzhafte Gerichte wie Salate zum Frühstück stehen!
Bei strahlendem Sonnenschein starteten wir um kurz vor zehn in den siebten Radtag. Zunächst ging es steil bergab zum Kolkowo-See. Als sich das Panorama zum See durch den Wald öffnete, wähnte ich mich fast in Kanada! Danach mussten wir wieder 100 Höhenmeter erklimmen, ehe wir eine Art Plateau erreichten, das an die Schwäbische Alb erinnerte. Ab Krokowa bis kurz vor dem Küstenort Puck war der Euro Velo 10 wieder super auf einer ehemaligen Bahntrasse ausgebaut, sodass wir autofrei cruisen konnten. Nach einer kurzen Pause in Puck ging es weiter, zunächst über Land, dann wieder auf einer Nebenstrecke, auf der sich viele Radfahrer tummelten.
Ab Gdynia brauchten wir etwas länger wegen einiger Ampeln, aber wir können nur bestätigen, was die Stadt Danzig von sich selbst behauptet, nämlich eine der besten Radinfrastrukturen Polens zu haben! Über eine breite Fahrradspur ging es wieder an die Küste ran und an den Strandabschnitten und auf der Promenade war einiges los. Offensichtlich haben viele den sonnigen und warmen Tag heute für einen Ausflug genutzt. Und von der Innenstadt aus ist der Stadtstrand von Gdańsk, wie Danzig auf Polnisch heißt, auch wirklich gut mit dem Rad zu erreichen!
Unser Hotel, das etwas abseits der Altstadt liegt, aber uns und unsere Fahrräder sehr freundlich aufgenommen hat, erreichten wir um und bei 16:00 Uhr. Später haben wir dann noch etwas für den Schrittzähler getan und zu Fuß die Altstadt erkundigt, die wirklich wunderschön ist, Piroggen gegessen und einen Kirschwein getrunken,
Impressionen vom Wegesrand














Highlights
- Dass am siebten Radtag in Folge zwar die Oberschenkel brennen, wir aber gut „in Gang“ gekommen sind und das Radfahren keine Qual war, sondern immer noch Spaß gemacht hat!
- Unsere Fahrräder, die für diese Tour wirklich perfekt sind und dafür sorgen, dass das Ganze überhaupt Spaß machen kann.
- Sommer, Sonne, Kaktus – ach nein, Waffel natürlich :).
- Die Radwege in Danzig.
- Gdańsk / Danzig selbst – so schön habe ich es mir nicht vorgestellt und ich freue mich darauf, dass wir morgen mehr von der Stadt erkunden können.
Lowlights
- Die überfahrene Katze, die wir ganz am Anfang gesehen haben. Da hat mein Herz geblutet. Und später habe ich auch noch einen toten Igel gesehen :(.
Wusstest du schon, dass…
Ein Gastbeitrag von Werner H., Geschichtslehrer a.D. aus Quickborn
… Günter Grass aus Danzig stammt? Im Danziger Vorort Langfuhr (polnisch Wrzeszcz), genauer gesagt in der ul. Lelewela 13 (Labesweg) liegt das Geburtshaus von Günter Grass. Über einem Fenster des Hauses ist eine Gedenktafel mit einem Zitat aus seinem Roman „Die Blechtrommel“ angebracht. Das bekannte Denkmal, Grass und seine Romanfigur Otto Matzerath auf einer Bank sitzend, liegt schräg gegenüber (Anmerkung Katharina: Da wir über die Küste nach Danzig reingefahren sind, haben wir das von Opi beschriebene Geburtshaus samt Denkmal nicht gesehen).
Was mich in Danzig am meisten beeindruckt hat, war die Tatsache, dass man die total zerstörte Innenstadt mit ihren zahlreichen Baudenkmälern in Anlehnung an frühneuzeitliche Vorbilder rekonstruiert hat. Dabei haben die polnischen Restauratoren natürlich die deutsche Hoheitszeichen der einst freien Reichsstadt wie z. B. den Reichsadler durch den weißen polnische Piasten-Adler – er schaut immer nach Westen! – ersetzt.
Unser Tag in einem GIF
